Assis raus
Als Asoziale werden abwertend Personen bezeichnet, die nicht der herrschenden Norm entsprechen. Dazu zählen zum Beispiel Obdachlose, Alkoholiker, Bettler, Punks oder Drogenabhängige.
Diese Menschen werden in den Großstädten immer öfter aus dem öffentlichen Raum verdrängt, da sie das saubere Bild der Stadt und das hektische Treiben der Passanten stören könnten. Es findet eine Verdrängung all jener Menschen statt, die die Stadt nicht nur zum Arbeiten oder Konsumieren nutzen wollen. Vertrieben werden sie aus dem Zentrum, den guten und schönen Lagen. Aufhalten sollen sie sich in den Randbereichen oder den sogenannten Problembezirke der Stadt. Die Vertreibung wird erreicht durch schikanöse Kontrollen, Platzverweise, Hausverbote oder gar die polizeiliche Verschleppung vor die Tore der Stadt. Während letzteres vor allem Obdachlose trifft, sind das Hausrecht und Platzverweise ein Mittel, welches auch gern mal gegen politische Demonstrationen angewandt wird. Befördert wird diese Vertreibungspraxis durch die zunehmende Privatisierung ehemals öffentlichen Raums. Der Leipziger Hauptbahnhof ist ein gutes Beispiel dafür.